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HIV-Therapie

Die Zeit, die seit der Identifikation des HI-Virus über die Verabreichung des ersten antiretroviralen Medikaments AZT 1987 bis hin zur Infragestellung dieser Monotherapie vergangen ist, war gekennzeichnet von Erfolgen und Rückschlägen gleichermaßen. Zumindest in den USA und Westeuropa gab die Entwicklung neuer Medikamente Anlass zur Hoffnung, die Neuinfektionszahlen stiegen morderater und das Schreckensszenario einer tödlichen Masseninfektion blieb aus.

Doch die Entstehung schwerer Nebenwirkungen durch die AZT-Behandlung, die Ausbildung immer neuer therapeutischer Resistenzen und der nach wie vor tödliche Verlauf der Erkrankung ließen noch immer keinen Optimismus zu.

Erst mit der Einführung der HAART (hochaktiven antiretroviralen Therapie) Mitte der 90er-Jahre ließen sich einige der opportunistischen Begleiterkrankungen gänzlich verhindern, die Lebensdauer  und –qualität der Erkrankten erhöhen und die Sterblichkeitsrate deutlich senken, so dass für viele HIV schon als besiegt galt. Aber die Einnahme der Medikamente verlangte einen hohen Grad an Disziplin und brachte zum Teil lebensbedrohliche Nebenwirkungen mit sich. Viele unterbrachen die Einnahme der bis zu acht verschiedenen Präparate oder brachen die Therapie gänzlich ab.

Mit der Möglichkeit der täglich einmaligen Einnahme von Kombinationspräparaten (once daily) vereinfachte sich die Therapie, die Behandlungserfolge stiegen und die Lebensqualität der Betroffenen verbesserte sich.

Heute stehen über 20 Medikamente mit sechs verschiedenen Wirkweisen zur Hemmung der Virusvermehrung zur Verfügung, die lebenslang eingenommen werden müssen. Eine vollständige Entfernung des Virus ist mit den derzeit verfügbaren Medikamenten jedoch noch nicht erreichbar.